Minderheit vom Sejmik-Beschluss enttäuscht

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Der Woiwodschaft-Sejmik in Oppeln hat am vergangenen Donnerstag eine Resolution zur Ehrung des 90. Jahrestages des dritten polnischen Aufstandes in Oberschlesien verabschiedet. Die Sejmik-Abgeordneten aus der Fraktion der deutschen Minderheit haben dazu eine separate Stellungnahme vorgelegt.

Nach wochenlangen Arbeiten hat man es nicht geschafft, einen Beschlussentwurf auszuarbeiten, der alle politischen Fraktionen im Sejmik zufrieden stellen würde. Der Textvorschlag der Fraktion der deutschen Minderheit wurde abgelehnt. Auch eine vom Oppelner Historiker Professor Adam Suchoński ausgearbeitete Kompromissfassung ist nicht akzeptiert worden. Schließlich wurde im letzten Moment aus der vorbereiteten Resolution die Erwähnung aller Opfer des Aufstandes gestrichen. Die Sejmik-Abgeordneten der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) überzeugten die anderen Sejmik-Mitglieder davon, dass ein solcher Eintrag verfassungswidrig wäre, weil man damit auch die Mitglieder des bayerischen Freikorps ehren würde.

In einer solchen Situation haben die Mitglieder der deutschen Minderheit gegen diesen Beschluss gestimmt und eine separate Stellungnahme zum Protokoll gegeben.
,,Es sieht so aus, dass die drei Monate lang dauernden Diskussionen nur dazu gut waren, um zu erkennen, dass die Bewohner des Oppelner Landes auf Grund ihrer Nationalität unterschiedliche Meinungen zum Thema Geschichtsgedächtnis haben", sagte im Anschluss an die Sitzung der SKGD-Vorsitzende Norbert Rasch.

Der Verein deutscher Gesellschaften in Polen hat eine Erklärung zu dem Sejmik-Beschluss abgegeben. Darin lesen wir u. a.: Mit großer Enttäuschung haben wir den Inhalt und die Annahmeform der Resolution anlässlich des 90. Jahrestages des dritten polnischen Aufstandes in Oberschlesien zur Kenntnis genommen. (...) Nicht nur der Standpunkt der deutschen Minderheit, sondern auch die Meinungsäußerungen von geschätzten Wissenschaftlern wurden ignoriert. Eine solche Haltung der übrigen Abgeordneten des Sejmiks der Woiwodschaft Oppeln zeigt, dass Worte über Offenheit gegenüber anderen Geschichtsbetrachtungen auf Seiten der Minderheiten leere Deklarationen sind und die Eintragungen in der "Strategie der Woiwodschaft Oppeln" über Achtung des multikulturellen Charakters der Region immer noch inhaltslos bleiben. Diese Vorkommnisse zeugen auch leider davon, dass das höchste Organ in der Region immer noch nicht zu einer Repräsentanz aller Bewohner werden kann".

,,Ein weiteres Mal baten die Sejmik-Abgeordneten Experten um ihre Meinung und ignorierten sie dann. Ähnlich war es bereits bei dem Beschluss zur oberschlesischen Tragödie gewesen", sagt der VdG-Vorsitzende Bernard Gaida. ,,Es sieht so aus, dass es lediglich darum ging, die Diskussion zu verzögern, und nicht konkrete Ziele zu erreichen. Mir hat Prof. Suchoński imponiert. Ich denke, dass sein Vorschlag in der Gesellschaft Anerkennung hätte Anerkennung finden können. Autoritäten kennzeichnet Courage, woran uns die Beatifikation vom Johannes Paul II. erinnert hat. Dem Oppelner Sejmik hat diese Courage gefehlt."
Tłum. ELF

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