Opfer warten immer noch auf Gedenken

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Oberschlesische Tragödie. Die deutsche Minderheit hat dem Sejmik der Woiwodschaft Oppeln ein Projekt des Beschlusses über das Gedenken der Opfer der Roten Armee und des kommunistischen Apparats vorgelegt. Das Präsidium des Sejmiks wird darüber am 13. Januar diskutieren.

In der Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr habe ich entsprechende Dokumente im Büro des Sejmiksvorsitzenden abgegeben", sagt Norbert Rasch, Fraktionsvorsitzender der DM im Sejmik. "Ich denke, dass die Zeit ausreicht, um sich mit dieser Sache auseinanderzusetzen. Ich kann mich entsinnen, dass über den Beschluss über die Opfer der ukrainischen Verbrechen in Wolyn der Sejmik eine Entscheidung von einen Tag auf den anderen getroffen hat."

Sejmikvorsitzender Bogusław Wierdak bat alle Fraktionsvorsitzenden um eine schriftliche Meinung zum Projekt. Diese sollen spätestens am Freitag, den 13. Januar, vorgelegt werden. An diesem Tag sollen sich diese um 13.00 Uhr treffen, um über den Beschluss zu diskutieren.
"Ich möchte in dieser Sache einen Konsens erzielen", beteuert Bogusław Wierdak. "Wenn wir diesen finden, wird es genug Zeit geben, um diesen Beschluss auf der Sitzung des Sejmiks am 24. Januar zu verabschieden."

Daran, dass der Sejmik diesmal den Opfern der oberschlesischen Tragödie gedenkt, glaubt auch Norbert Rasch fest. "Ich möchte daran erinnern, dass wir auch dafür gestimmt haben, den Opfern der Ukrainer zu gedenken, obwohl die ukrainische Minderheit in Polen uns dafür nicht dankbar war", fügt Rasch hinzu.

Für eine gewisse Unruhe nicht nur bei den Aktivisten der deutschen Minderheit, aber ganz einfach bei den Schlesiern, Verwandten und Bekannten der Opfer, sorgen die Meinungen mancher Sejmikabgeordnete. Der vorgeschlagene Beschluss soll angeblich die Bewohner der Region teilen. Die Bedingung für das Verabschieden des Beschlusses soll u.a. die Erinnerung daran sein, dass das Hitler-Deutschland den Krieg angefangen hat.

"Wenn ich solche Worte höre, überlege ich, wer in Wirklichkeit die Menschen teilt und das vergossene Blut der Menschen im Krieg bewertet", so Rasch. "Unsere Deklaration ruft doch nicht dazu den Deutschen zu huldigen, sondern allen Opfern der oberschlesischen Tragödie, auch den Ermorderten und Deportierten, die für Polen waren, zu gedenken. Und unser Gedenken gilt ausschließlich der Zivilbevölkerung. Wenn es um die deutsche Verantwortung für den Kriegsausbruch und die Verbrechen geht, davon sprechen Deutsche seit Jahren mittels der Teilnehmer der Aktion "Sühnezeichen" sowie dem Kniefall Willy Brandts vor dem Ehrenmal der Helden des Ghettos. Wie oft sollen wir das noch wiederholden? Und geht es darum, der historischen Wahrheit Ausdruck zu geben oder uns zu demütigen und uns unseren Platz zu zeigen."

Die Mitglieder der deutschen Minderheit erinnern bei der Gelegenheit, dass es ihrerseits keine Angriffe auf russische Gräber und Ehrenmale gibt. Ganz im Gegenteil, sie werden respektiert. Am 9. Mai 2010, dem Jahrestag des Kriegsendes, wurde in Vorwerk ein "Lichtleich für Russland" entbrannt. Auf Deutsch und Polnisch wurde für die Aussöhnung und den Frieden zweischen den Völkern gebeten. "Es könnte schwer sein diesen Beschluss zu verabschieden", sagt Oppelner Historiker, Prof. Adam Suchoński. "Wir sind der europäischen Dimension der geschichtlichen Bildung noch nicht gewachsen und auch nicht der Abrechnung mit der Vergangenheit aus der heutigen Perspektive, ich wiederhole, der heutigen Perspektive. Der Begriff des europäischen Gedenkens funktioniert bei uns bis heute nicht. Dabei kann die Vergangenheit aus der gegenwärtigen Perspektive vereinen und nicht teilen. Aber es fehlt die Gewohnheit der anderen Seite zuzuhören und das zu suchen, was uns verbindet. Diese Vernachlässigungen reichen in ihren Anfängen bis zum Anfang der 1990er Jahre".

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