1170 Kinder lernten Deutsch und hatten dabei viel Spaß

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Am Samstag wurde im Saal des weißen Adlers des Oppelner Marschallamtes das nächste Semester der Samstagskurse abgeschlossen. Auf der Bühne standen 102 Kinder aus 12 DFK Ortsgruppen. Eltern und Lehrer applaudierten dem Nachwuchs.

Und nicht nur sie. Zur Tradition des Abschlusstreffens gehört die Anwesenheit der deutschen Konsulin Sabine Haake, des Vorsitzenden des VdG Bernard Gaida und des Vorsitzenden der SKGD Rafał Bartek.

Am Anfang des Treffens nahm Ryszard Karolkiewicz, Koordinator des Projekts der Samstagskurse mit den Teilnehmer einen Dialog auf Deutsch auf. Die Kinder konnten wunderbar sagen, woher sie kommen, die Ortsnamen nennen und über Sport und gesunde Ernährung berichten, Themen also, die in den Samstagskursen behandelt wurden.

Rafał Bartek bedankte sich für das Engagement seitens der Teilnehmer und Eltern und wünschte ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest.

Konsulin Sabine Haake bedankte sich für die Bereitschaft dazu, die Sprache auch am Wochenende zu lernen. Sie regte zu sportlichen Aktivität an – gerade in den Feiertagen – statt zu Rouladen und Klößen, auch zu gesunden Salaten zu greifen. Sie beteuerte, dass Deutschkenntnisse nicht nur für die Zukunft der Samstagskursteilnehmer, aber auch das deutsch-polnische Verhältnis, wichtig sind.

Von der Qual der Wahl – nicht nur wenn es ums Essen geht, ob man nun zu einen gesunden Salat oder ungesunden Hot-Dog greift, sprach Bernard Gaida. - Wir leben immer noch in einer Demokratie. Und Demokratie bedeutet eben die Wahlmöglichkeit, wen ich nun bei der Wahl unterstütze, welche Identität und Sprache ich wähle - so Gaida. - Bei der Wahl entscheiden wir über unsere Zukunft und die Zukunft von Anderen. Wir hören oft stimmen: Wozu soll ich Deutsch lernen. Englisch alleine reicht aus. Dabei ist Deutsch für uns in Schlesien unsere eigene Sprache. Wir wollen diese nicht verlieren. Dazu dient auch dieses Projekt.

Danach haben sich die Kinder der Reihe nach auf der Bühne präsentiert. Als erste Gruppe traten Kinder aus Groß Stein auf.
Frau Justyna Matysek ist Mutter von Paulina und Natalia. Beide Töchter nahmen ein weiteres Mal am Kurs in Groß Stein teil. Sie sind auch beide in Oppeln aufgetreten.

- Ich denke, dass sie viel gelernt haben und viel Spaß hatten, meint Frau Justyna. „Ich denke, dass sie zufrieden sind. Als sie nach Hause kamen, haben sie deutsche Lieder gesungen und ich habe mit ihnen gelernt. Am Nikolaustreffen nahm ich so, wie andere Eltern auch, teil.

Beim Treffen und im Kurs war auch der fünfjährige Julian Kurek dabei. „Der Samstagskurs hat mir sehr gut gefallen. Am besten fand ich, dass wir auftreten und uns umziehen konnten.

- Mein Sohn hat den Samstagskurs zum ersten Mal besucht - sagt Julians Mutter, Aneta Kurek. - Uns liegt sehr daran, dass er unser Sohn dabei ist, weil ich und mein Mann Deutsch sprechen, wir wohnten eine zeitlang in Deutschland. Wir möchten auch, dass unser Sohn Deutsch kann und im Alltag zu der Sprache Kontakt hat. Zudem konnte er sich im Kurs mit der Gruppe integrieren und das ist auch wichtig. Zuhause findet Deutsch auch Anwendung. Wenn Julian mit meinem Mann spielt, sprechen sie eben Deutsch. Ich füge auch einige Wörter ein, damit er sich das einprägt, doch es ist klar, dass eine Mutter und eine Samstagskurslehrerin unterschiedliche Anforderung an das Kind stellen.

Im vergangenen Semester leitete Frau Anna Maciołek die Gruppe in Groß Stein. „Es war ein sehr gelungenes Unterfangen und die Kinder sind gerne gekommen. Wenn das Lernen mit Spielen und interessanten Ideen unterstützt wird, sind sie zufrieden. Am attraktivsten fiel das Nikolaustreffen aus, die Eltern haben ein gesundes Frühstück vorbereitet. Im Samstagskurs kann man die Sprache nicht beibringen, nicht mal nur Deutsch sprechen, weil die Kinder vom Alter und Sprachniveau her unterschiedlich sind. Doch man kann si sicherlich an die Sprache gewöhnen und Motivation zum Weiterlernen aufbauen.
Frau Weronika Pawleta leitete den Kurs im DFK Zlönitz (sie ist Deutschlehrerin in Groß Schimnitz). Ihre Schüler fielen positiv auf, weil sie mit einem Rapstück über Obst und Gemüse punkten konnten.

- Diese Idee habe ich in der Sommerakademie für Lehrer in Tempelhof, an der ich jedes Jahr teilnehme, gesehen“, sagt Frau Pawleta. „Am Ende haben wir dann als Kontrast das Lied „Schokolade” der Gruppe „Deine Freunde” gesungen, um zu erinnern, dass es oft diese Oma gibt, die den Kindern Süßigkeiten gibt.

Frau Pawleta leitet Samstagskurse seit drei Jahren. - Es geht um Spaß und darum zu zeigen, dass es hier die deutsche Minderheit gibt, die etwas tolles macht. Die deutsche Sprache ist damit in der breiten Öffentlichkeit vertreten. Das zieht auch Eltern an. Als wir am Ende des Kurses waren, brachten die Eltern ihre Kinder alleine mit, weil sie sehen wollten, was ihr Kind gelernt hat.

Beim Abschlußtreffen waren nicht nur Teilnehmer aus dem Oppelner Land. Aus Beuthen reisten Sebastian Mosch und Paulina Korbela sowie Kursteilnehmern: Pola Waniek, Michalina Kupka und Oliver Mosch an und gaben ein kurzes Weihnachtsliederkonzert auf Xylophonen.

- In unserem Samstagskurs gab es viel Musik und Gesang“, erzählt Sebastian Mosch. „Doch im Mittelpunkt stand die Pflege der deutschen Sprache. Das ist wichtig, weil Englisch eine „expansive” Sprache ist. Und für Deutsch gibt es bei uns – in der Woiwodschaft Schlesien – weniger Raum als im Oppelner Land. Viele Schüler haben erst ab dem Gymnasium die Chance auf regelmäßigen Deutschunterricht. Sie fangen bestenfalls in der vierten Grundschulklasse mit Deutsch an. Dabei ist es eine Sprache, die in Oberschlesien immer auf natürliche Weise vertreten war. Natürlich war auch die Zweisprachigkeit der Oberschlesier. Wir fahren nach Deutschland, sie kommen zu uns. Das ist eine nützliche Sprache. Es wäre besser, wenn es mehr davon gäbe.

„Am Samstagskurs im letzten Semester nahmen 1170 Personen teil, der Teilnehmerzahl betrug pro Gruppe 15,8 Kinder, wir hatten also volle Gruppen“, sagt Ryszard Karolkiewicz. „Ob das Projekt ein Erfolg ist, können am besten die Kinder beurteilen und sie Stimmen mit den Füßen ab. Sehr viel hängt davon ab, inwiefern der Lehrer in der Lage ist die Kinder zu engagieren und motivieren. Wie er die Gruppe beherrscht und inwiefern er konsequent ist. Ich freue mich, dass die Lehrer ihre eigenen Ideen einbringen.

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