Bernard Gaida zum dritten Mal zumVdG-Vorstandsvorsitzenden gewählt

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Am Samstag fand in Sankt Annaberg die Delegiertenversammlung des Verbandes deutscher sozial-kultureller Gesellschaften in Polen (VdG) statt. Der Höhepunkt der Versammlung war die Wahl eines neuen, achtköpfigen Vorstands.

In den Vorstand wurden mit den Stimmen von etwa 40 Delegierten folgende Personen gewählt: Bernard Gaida, Rafał Bartek, Maria Neumann (Woiwodschaft Oppeln), Marcin Lippa und Waldemar Świerczek (Woiwodschaft Schlesien), Damian Stefaniak (Liegnitz, Woiwodschaft Niederschlesien), Peter Jeske (Köslin, Woiwodschaft Westpommern) und Michał Schlueter (Neidenburg, Woiwodschaft Ermland-Masuren). Der Vorstand wählte unter sich den Vorsitzenden. Diese Funktion bekleidet nun zum dritten Mal Bernard Gaida. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Michał Schlueter gewählt.

- Wir werden viele unserer bisherigen Aktivitäten fortsetzen - sagte Bernard Gaida. - Wir müssen entschieden auf die Jugendarbeit setzen und das spiegelt sich bereits seit Samstag wider und zwar in der Person des neugewählten stellvertretenden Vorsitzenden. Es ist ein junger Mensch und ich habe ihn für diese Funktion vorgeschlagen, damit er die Jugendarbeit des Verbandes betreut. Im Vorstand ist zudem ein weiterer junger Mann, Damian Stefaniak.

Die Delegierten haben Änderungen im Statut verabschiedet. Wenn diese registriert werden, können zwei weitere Vize-Vorsitzende gewählt werden. Der VdG-Vorstandsvorsitzende wird also in ein paar Monaten drei stellvertretende Vorsitzende haben, die sich laufend um ausgewählte Themen kümmern werden.

- Man kann sagen, dass alles, was wir tun, mit der Identitätsfrage zusammenhängt - fügt Bernard Gaida hinzu. - Doch wir möchten starken Akzent auf solche Projekte wie Samstagskurs und Jugendbox setzen, weil wir über solche Projekte Kinder und Jugendliche mit der Botschaft der Sprache und der Identität erreichen. Ich möchte, dass sich das weiter entwickelt. Wir sollten sehr stark Lobbyarbeit für die deutsche Minderheit leisten, auch in Deutschland. Nach der Bundestagswahl kam es zum Generationswechsel. Auch in die uns freundlich gegenüber eingestellte CDU/CSU-Fraktion wurden Menschen gewählt, die etwa zehn Jahre jünger sind als ihre Vorgänger. Sie sind so jung, dass sie die Problematik der Vertreibungen, der Grenzverschiebungen und somit der deutschen Minderheit weniger kennen.

Ins Arbeitsprogramm wurde auch die Rationalisierung der Minderheitsstrukturen eingetragen, damit man die starken und schwachen Seiten der Minderheit erkennen und die Gründe dieser Stärke oder Schwäche ermitteln kann – zur Versammlung sind Delegierte aus Thorn und Landeshut nicht gekommen, da sie der Ansicht waren, dass ihre Strukturen zu schwach sind. In den kommenden Jahren sind Koordinationstreffen im Norden und Süden Polens geplant, damit alle von Projekten profitieren können, die sich in der Woiwodschaft Oppeln so gut entwickeln. Der VdG hält u.a. die kommende Volkszählung für eine wichtige Herausforderung. Es geht darum, mit der Diskussion über die Akzentuierung der regionalen, nationalen und kulturellen Identität zu beginnen.

- Ein solches Treffen der Vertreter von Deutschen aus ganz Polen ist sehr wichtig - meint Krzysztof Warzecha, einer der Teilnehmer an der Jahresversammlung. - Es geht darum, dass die deutsche Minderheit nicht nur in den Woiwodschaften Oppeln und Schlesien, sondern auch in anderen Regionen Polens aktiv arbeitet. Diese Deutschen leben dort in einer Diaspora, unter viel schlechteren Bedingungen als wir hier. Umso stärker muss man sie unterstützen.

Die Delegierten haben u.a. einen Appell an die Regierungen von Polen und Deutschland bezüglich der Gründung eines Dokumentationszentrums durch die deutsche Minderheit beschlossen.

- Jeden Tag treten weitere Zeitzeugen ab, die bisher durch ihr Lebenszeugnis einen enormen Teil des Erbes und der Identität der Deutschen in Polen an die nachfolgenden Generationen weiter gegeben haben. Die deutsche Minderheit erwartet eine aktive Umsetzung des Postulats aus der Erklärung des deutsch-polnischen Runden Tisches aus dem Jahr 2011 in Bezug auf die „Unterstützung im Bereich der musealen Präsentation und der archivarischen Sicherung von Dokumenten über die deutsche Minderheit in Polen”. Leider wird die Geschichte der als nationale Minderheit lebenden Deutschen in Polen weiterhin in der Darstellung des Großteils der polnischen Museen ausgelassen, und das fehlende Wissen auf diesem Gebiet führt zum Mangel von Akzeptanz für uns – lesen wir im Appell an die polnische Regierung.

Die Delegierten haben auch Stellung bezüglich der Organisation des Deutschunterrichts bezogen. Sie haben sich für die Beibehaltung der bisherigen Praxis – es geht um die Schüler der 7. und 8. Klasse – ausgesprochen, dass man den Deutschunterricht als Minderheitensprache und als Fremdsprache verbindet.

„Mitglieder der deutschen Minderheit haben nicht nur mit der Pflege, sondern vielmehr mit der „Wiederherstellung” dieser Sprache zu tun, daher ist es sehr wichtig, dass jede Form des Zugangs und der Wahl der deutschen Sprache erlaubt sein sollte“ - schrieben die Delegierten. „Die Vorschriften unterscheiden nämlich deutlich und klar den Unterricht der Minderheitensprache vom Unterricht der Fremdsprache durch separate Programmgrundlagen. Die Wahl des Deutschen als Fremdsprache und auch als eventuelle Minderheitensprache liegt bei den Eltern und Sorgeberechtigten der Kinder. Unserer Meinung nach ist die Einschränkung dieser Wahloption unzulässig und darf nicht stattfinden“.

Während der Delegiertenversammlung informierte Bernard Gaida über die Annahme der Schirmherrschaft für das VI. Kulturfestival der deutschen Minderheit in Breslau (am 22. September 2018 in der Jahrhunderthalle) durch den deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier und den Präsidenten der Republik Polen Andrzej Duda.

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