Japaner nehmen die Minderheit unter die Lupe. Frau Tsuzuko Abe war zu Gast in der Oppelner Region

Krzysztof Ogiolda
Frau Tsuzuko Abe war zu Gast in der Oppelner Region und traf Vertreter der deutschen Minderheit. Sie interessierte sich für die Funktionierung der deutschen Minderheit in Polen und dem Einfluss der Vergrößerung der Stadt Oppeln auf ihre Lage.

Es ist nicht der erste Kontakt der Forscher aus Osaka mit der Minderheit. Im Jahr 2010 haben Professoren der Universität Osaka (darunter war auch der Doktorvater von Frau Abe) wissenschaftlich fundierte Umfragen in den DFK-Ortgruppen durchgeführt. Das Wissen über die deutsche Minderheit wollten sie dann in Kontakten mit der koreanischen Minderheit in ihrer Heimat nutzen.

- In mancher Hinsicht unterscheidet sich die koreanische Minderheit in Japan sehr von der deutschen Minderheit hier - gesteht Frau Abe. - Vor allem wohnen die Deutschen hier in gewisser Weise seit immer. Die Koreaner sind als Zwangsarbeiter nach Japan gekommen, und zwar in den Jahren 1910-1945 während der japanischen Besatzung Koreas. Ähnlich steht es in Polen und in Japan, wenn es um die Zahlen der nationalen Minderheiten geht, in beiden Ländern sind diese Zahlen sehr gering. Die zahlenmäßige Dominanz der Mehrheit ist sehr stark. Auf der deutschen Minderheit lastet - zumindest in den Augen mancher Polen - die auf den Zweiten Weltkrieg zurückgehende Vergangenheit. Die Koreaner in Japan sind größtenteils aus Südkorea gekommen. Gleich nach dem Krieg haben viele von ihnen freiwillig die Staatsbürgerschaft Nordkoreas angenommen (in Japan herrschte damals eine eigenartige Kommunismusmode). Heute werden sie oft schlecht beurteilt, eben aufgrund der aktuellen nordkoreanischen Politik.

Beide Minderheiten (die deutsche und die koreanische) verbindet die Sorge um die Bewahrung ihrer Sprache und Identität. - Die Minderheit, welche sich mit Nordkorea identifiziert, hat ihre eigenen Schulen von der Grundschule bis zur Universität - erzählt Frau Abe. - Nicht selten hängt in der Klasse ein Portrait des nordkoreanischen Führers, was die Japaner abschreckt, doch in diesen Schulen wird die koreanische Identität intensiv gepflegt. Es gibt auch Schulen, für die Koreaner die sich mit Südkorea identifizieren . Viele von ihnen besuchen aber auch japanische Schulen und nehmen japanische Namen an.

Die Wissenschaftlerin aus Japan sprach mit Gemeindevorsteher von Comprachtschütz Leonard Pietruszka und dem Sejmabgeordneten der deutschen Minderheit Ryszard Galla über die Folgen der Vergrößerung von Oppeln für die deutsche Minderheit.

- Ich war beeindruckt - sagt sie - denn beide Herren haben einerseits die Verluste und Nachteile nicht verheimlicht, welche dieser Prozess verursacht hat, so z.B. im Zugang zu Selbstverwaltungsorganen. Doch sie haben Ruhe bewahrt und die Situation nüchtern betrachtet. Und das ist ein gutes Zeichen für die Zukunft.

- Ich habe nicht verheimlicht -sagt Sejmabgeordneter Galla - dass sich die Struktur der Wahlbezirke nun so darstellt, dass es so gut wie keine Chancen gibt, dass Chmiellowitz, Wreske und Czarnowanz einen Vertreter im Stadtrat haben werden. Und die Wahrscheinlichkeit, dass es ein Vertreter der Minderheit wäre, ist noch geringer. Wir werden aber nicht mit den Kopf gegen die Mauer schlagen. Wir müssen unsere Aktivitäten woanders verlegen, z.B. in die Stadtteilräte.

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