Sie singen gern auf Deutsch

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Am Samstag und Sonntag fand zum 26. Mal die Schau der Chöre und Gesangsgruppen der deutschen Minderheit im Gemeindekulturzentrum in Walzen statt. Es fehlte nicht an Eifer und leckeren Krapfen für alle Teilnehmer.

Die Veranstaltung wird traditionell und ununterbrochen im Gemeindekulturzentrum in Walzen organisiert. Sie ist genauso alt wie das Gebäude des Kulturzentrums und seine echte Visitenkarte. Zur Tradition gehört auch eine große Zahl der mitmachenden Sänger (diesmal kamen nach Walzen fünf Chöre und 21 Gesangsgruppen mit insgesamt über 300 Teilnehmern) und zahlreiches Publikum. Für alle Gäste gab es Kaffee und süße Krapfen.

Zu den teilnehmenden Gesangsgruppen gehörte „Echo Krośnicy” mit neun singenden Damen. - Früher waren wir mehr - gesteht Krystyna Richter, Leiterin der Gruppe.- Drei Damen haben unsere Reihen leider verlassen. Wir suchen nach jungen Nachfolgerinnen. Eine haben wir bereits gefunden, doch noch ein paar Sängerinnen könnten wir gut gebrauchen.

Das neueste Mitglied der Gruppe ist Frau Krystyna Kotyrba. „Ich habe schon immer gerne gesungen, also habe ich mich entschlossen mitzumachen, nachdem ein Platz frei geworden war”, sagt sie. - Ich verstehe etwas Deutsch und mit Sprechen und Lesen komme ich auch klar, also hatte ich keine Probleme mit dem Singen auf Deutsch. Dank den Auftritten mit der Gruppe kann man sein Deutsch sicherlich stark verbessern.

Frau Richter macht kein Geheimnis daraus, dass sie leidenschaftlich gerne singt und genauso leidenschaftlich die Gruppe leitet (welche bereits seit 22 Jahren existiert) und diese Leidenschaft von ihrer Mutter Elżbieta Hurek, der Begründerin von „Echo Krośnicy”, geerbt hat.

- Meine Mutter hat aus Altersgründen auf die Leitung verzichtet, doch die Gesangsgruppe bleibt im Mittelpunkt ihres Interesses. Nach der Rückkehr von jeder Probe erzähle ich ihr davon, wie es war und sie gibt mir Ratschläge, was man noch tun könnte.
„Echo Krośnicy singt auf Deutsch, Polnisch und „Wasserpolnisch“. Als es noch in der Gruppe ältere Damen gab, kannten sie viele deutsche Lieder noch von der Schule und von zu Hause. Jüngere Frauen haben von ihnen gelernt. Nun suchen wir vorwiegend im Internet nach neuen Ideen, weil man das Repertoire ständig erneuern muss.

- Singen bedeutet Entspannung und „Erfrischung“ für den Kopf, doch es ist zugleich, eine Möglichkeit, sich mit Freundinnen zu treffen - sagen die Frauen aus der Gesangsgruppe. „Es gibt nur eine Bedingung. Man muss es mögen. Ohne Leidenschaft gibt es kein Singen.

Krystyna Richter unterstreicht, dass die Gruppe beim Kauf von Ausstattung und Kostümen (jede Frau hat drei verschiedene Kleider) sowie bei der Erstattung von Reisekosten mit der finanziellen Unterstützung seitens der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen rechnen kann.

Die Jury bestehend aus Tadeusz Eckert, Ludmiła Zawadzka und Rafał Jilg vergab in der Kategorie der Chöre den ersten Platz ex aequo an die Chöre „Cantabile” aus Groß Döbern und „Brosci Chorus” aus Broschütz. Den zweiten Platz belegten „Krappitzer Chor” und „Anioły Serca” aus Rogau, auf Platz drei landete der Chor des DFK Tarnau.

- Ich bin der Ansicht, dass gerade der Chor aus Tarnau im Vergleich zum letzten Jahr die größten Fortschritte gemacht hat und daher den dritten Platz wohl verdiente - meint Tadeusz Eckert. - Das sind nette Überraschungen, wenn wir einen Chor hören, der seit langem in gleicher Zusammensetzung singt und sich dennoch weiter entwickelt.

In der Kategorie der Gesangsgruppen hat die Jury keine Plätze und Auszeichnungen vergeben. Die Teilnehmer wurden in drei Gruppen aufgeteilt, die goldene (beste Auftritte), die silberne und die bronzene, auf diese Weise ehrte man alle Teilnehmer.
Zur goldenen Gruppe gehörten: „Ligockie Wrzosy” aus Ellguth Proskau, „Dobrzenianki” aus Groß Döbern, „Rozśpiewane Serce Opolszczyzny” aus Roswadze und die Gruppe „Forte” vom DFK Loslau (Woiw. Schlesien).

- Die Anwesenheit dieser Jugendgruppe („Forte“) aus der Woiwodschaft Schlesien brachte mich auf eine Idee, welche ich an die Veranstalter weiter gegeben habe - sagt SKGD-Vorsitzender Rafał Bartek.- Vielleicht lohnt es sich, im nächsten Jahr eine separate Kategorie für Jugendliche ins Leben zu rufen und diese auch nach Walzen einzuladen.

- Generell bestehen die Gesangsgruppen aus älteren Menschen - fügt Tadeusz Eckert hinzu. - Dann fällt es oft schwer, das künstlerische Niveau zu steigern. Doch man muss bewundern, dass die Gruppen so systematisch proben und sich sehr sorgfältig auf die Veranstaltung vorbereiten. Das bedeutet sehr oft Arbeit an einem völlig neuen Repertoire, welches meistens sehr interessant bearbeitet ist. Das Niveau bleibt seit Jahren konstant und ist für Amateurgruppen charakteristisch. Doch noch wichtiger sind die Tradition, die Fortsetzung der kulturellen Tätigkeit und die Tatsache, dass in Walzen seit so vielen Jahren ein echtes Musikfest stattfindet. So viele Menschen kommen zu diesem Fest und singen mit Freude in der Sprache des Herzens. Das ist ein Ansatz für andere kulturelle Initiativen in der Region und in Polen und eine Erinnerung daran, dass die Traditionspflege an sich ein großer kultureller Wert ist. Es lohnt sich zu erwähnen, dass zum ersten Mal nach Walzen auch eine Gesangsgruppe von außerhalb der Woiwodschaft Oppeln gekommen ist.

Aus der unserer Region kam nach Walzen u.a. die Gruppe „Mazelonki” aus Poppelau (die traditionellen Röcke „Mazelonki“ waren auch Bestandteil ihrer Tracht).

- Wir sind nur sieben in der Gruppe - sagt Leiterin Krystyna Rychlik. - Ein Teil der Mitglieder hat aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben. Es fällt schwer, neue Mitglieder zu gewinnen. Denn um in einer Gruppe zu singen, muss man das fühlen. Ohne echte Leidenschaft wird es eher nicht klappen. Ein solcher Wettbewerb hilft uns sehr, weil er vor Augen führt, dass es noch immer viele solche Menschen gibt, die mit Leidenschaft singen so wie wir. Unser Name und unsere Trachten sind oberschlesischen Ursprungs, doch wir singen je nach Gegebenheiten auch auf Deutsch und Polnisch. Hier in Walzen führen wir drei deutsche Lieder vor. Wir geben uns Mühe, in unser Repertoire sowohl ältere Lieder, die noch von unseren Großmüttern gesungen wurden, als auch Lieder aus den 1980er Jahren und ganz neue aufzunehmen. Im Vordergrund steht jedoch das Kriterium, dass die Lieder, die wir singen, angenehm in den Ohren klingen.

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