Um Gedichte auf Deutsch vorzutragen, muss man die Sprache gut beherrschen

Krzysztof Ogiolda
Krzysztof Ogiolda
Über 70 Schüler, von der Grundschule bis zu weiterführenden Schulen, sind im Jan-Kochanowski-Theater in Oppeln beim Finale des Wettbewerbs „Jugend trägt Gedichte vor” aufgetreten. Sie haben sowohl Dichtungen der Klassiker als auch moderner Autoren rezitiert.

Zuzanna Skibińska vom Gymnasium Nr. 2 in Rosenberg, Mitgewinnerin in der Kategorie der Gymnasiasten, trug hervorragend das Gedicht von Kurt Tucholsky „Die arme Frau” vor. Sie stellte sehr überzeugend zwei Gesichter eines Künstlers dar, der sich sehr gut in seinen Werken, doch viel schlechter im wirklichen Leben präsentiert.

„Ich habe mir diesen Text ausgesucht, weil ich schon bei der ersten Lektüre dieses Gedichts eine Idee hatte, wie ich es vortragen will”, sagt Zuzanna. „Ich habe einige Jahre in Deutschland gelebt. Ich habe an dem Wettbewerb teilgenommen, weil ich Schauspielerei und Deutsch mag, welches ich mit meiner Kindheit verbinde.“

Sylwia Michala, Germanistin an der Grundschule in Konty, kam mit zwei Schülerinnen zum Wettbewerb. Eine davon, Julia Mutz, siegte (ex aequo) in ihrer Alterskategorie.

„Über Vortragen von Gedichten kann man Deutsch lernen“, beteuert Lehrerin Sylwia Michala. „Sicherlich kann man auch so Leidenschaft für eine Sprache entdecken. Außerdem kann ein Schüler bei Vortragen von Gedichten auch seine eigene Persönlichkeit zum Ausdruck bringen. Darum geht es auch bei dem Wettbewerb, dass man die eigenen Emotionen über die Sprache ausdrückt.”
Frau Sylwia unterstreicht, dass sowohl Schüler als auch Lehrer mit viel Herz an die Rezitation herangehen sollten. Die Kinder lernen den Text in ihrer zweiten Sprache und müssen doch dabei genau wissen, worüber sie vortragen. Man muss laut üben, am besten vor dem Spiegel, damit die Aussprache und der Akzent stimmen“.

„Lehrer und Schüler haben freie Wahl beim Repertoire“, betont Zuzanna Donath-Kasiura, Sekretär der SKGD. Klassik - Goethe und Eichendorff – sind weiterhin beliebt. Doch es wurden auch Dichter des 20. Jahrhunderts wie Brecht oder Erich Kaestner sowie Dichtungen moderner schlesischer Autoren vorgetragen. Man sieht, dass sich junge Menschen danach sehnen und es suchen. Es ist erfreulich, dass Schüler und Lehrer sich mit Texten in deutscher Sprache – den modernen und solchen von vor 200-300 Jahren – anfreunden können. Der Wettbewerb wird veranstaltet, um für die Schönheit der deutschen Literatur zu sensibilisieren“.

Gewinner in den jeweiligen Altersgruppen wurden: Grundschule – Julia Mutz (Grundschule Konty) und Marzell Rogosch (Grundschule Nr. 1 in Oberglogau); Gymnasium - Zuzanna Skibińska (Gymnasium Nr. 2 Rosenberg) sowie Martina Kinder (Grundschule Nr. 2 Kreuzburg); Mittelschulen – Paulina Janik (1. allgemeinbildendes Lyzeum in Kandrzin-Cosel).

„Dieser Wettbewerb zeigt, auf welch hohem Niveau sich die deutsche Sprache in unserer Region befindet”, freut sich Vorstandsvorsitzender der SKGD Rafał Bartek. „Die Teilnehmer haben Texte rezitiert, die zu ihrem Alter passten und man spürte wirklich, dass sie wissen, was sie da vortragen. Der Wettbewerb gibt den Kindern auch die Möglichkeit, ihre eigenen Fähigkeiten mit deren ihrer Kollegen zu vergleichen und so zu sehen, was sie selber können. Zum Schluss noch ein großes Dankeschön an das Kochanowski-Theater dafür, dass wir nach mehreren Jahren das Finale wieder dort veranstalten konnten. Das hat dem Wettbewerb einen zusätzlichen Stellenwert verliehen und den Teilnehmern viel Genugtuung bereitet”.

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