Menschen des Dialogs: Sie sind stolz darauf und wurden nun ausgezeichnet

Tłum. Elf
Am Donnerstag wurden in Sankt Annaberg Institutionen, Organisationen und Menschen preisgekrönt, die sich für den Dialog einsetzen. Dies tun sie auf der regionalen Ebene, aber auch zwischen dem polnischen und dem deutschen Volk.

Wir möchten jene auszeichnen, die den Weg des Dialogs geebnet haben - sagte bei der Begrüßung der Gäste Aneta Lissy-Kluczny, welche das Publikum durch diesen gelungenen Abend als Moderatorin begleitet hat. „Es ist kein Zufall, dass wir die Brücken des Dialogs in Sankt Annaberg vergeben. Das ist ein symbolischer Raum für Polen, Oberschlesier und Deutsche.

Sejmabgeordneter Ryszard Galla, Mitvorsitzender der Jury des Preises, wies bei der Begrüßung auf den Wert und die Notwendigkeit des Dialogs und dessen Fehlen überall dort hin, wo Arroganz die Oberhand gewinnt. Der Abgeordnete bedankte sich bei allen, die insgesamt 30 Kandidaten für den Preis in drei Kategorien Institutionen, Organisationen und Menschen vorgeschlagen haben.

- Als Marschall der Woiwodschaft nehme ich an unzähligen Treffen und Gesprächen, also am Dialog teil - sagte Andrzej Buła, der zweite Mitvorsitzende der Jury. „Wenn wir uns auf unsere multikulturelle, smaragdene Region berufen, dürfen wir nicht vergessen, dass beim Brückenbau der Mensch das wichtigste Joch ist. Doch sind wir dazu bereit, mit dem Anderen, mit einem Flüchtling, Dialog zu führen? Oder suchen wir uns für den Dialog nur denjenigen aus, der uns passt? Vor uns liegt ständig die Schwierigkeit des Aufbaus von Beziehungen, wenn man manchmal auf die Strasse gehen muss, um angehört zu werden. Ich bitte Sie alle darum. Seien Sie Botschafter des Dialogs.

Die Goldenen Brücken nahmen aus den Händen von Frau Sabine Haake sowie Andrzej Buła und Ryszarda Galla, Paweł Moras und Stephan Erb, Leiter des Deutsch-Polnischen Jugendwerks aus Warschau und Potsdam, entgegen. Die Konsulin verlas die Laudatio und erinnerte daran, dass diese Auszeichnung im Jubiläumsjahr des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrags und des seit 25 Jahren dauernden Jugendaustausches beider Länder verliehen wird.

- Der gemeinsame Aufenthalt junger Polen und Deutschen vertieft das deutsch-polnische Verhältnis, weil das Jugendwerk aus dem Erbe beider Länder schöpft. Und wir treffen uns in Sankt Annaberg, welcher Leiden, aber auch Zusammenarbeit bedeutet. Ich erinnere an die Worte von Johannes Paul II.: Wir müssen die Angst vor der Zukunft überwinden und wir können dies nur gemeinsam bewältigen. Das Deutsch-Polnische Jugendwerk befasst sich seit einem Vierteljahrhundert mit der Bewältigung von Angst und Vorbehalten. Während der Begegnung der Jugendlichen aus Polen und Deutschland wird die Zukunft Europas gebaut.

- Es ist eine große Ehre den Preis in einer Woiwodschaft entgegenzunehmen, welche den Dialog in ihrem Wesen stecken hat - sagte Paweł Moras. „Wir im Deutsch-Polnischen Jugendwerk machen nichts anderes als sich dafür einzusetzen, dass das deutsch-polnische Verhältnis gut ist und bleibt.

- Wir nehmen diesen Preis als Ausdruck von Anerkennung tausender Menschen, welche Begegnungen von jungen Deutschen und Polen organisieren, entgegen“, fügte Stephan Erb hinzu. „Wir möchten den Anderen mit Offenheit betrachten und das gibt uns Mut.

Das Deutsch-Polnische Jugendwerk ist eine Organisation, welche Begegnungen und die Zusammenarbeit junger Menschen aus Deutschland und Polen ermöglicht. Sie bezuschusst, initiiert und betreut inhaltlich deutsch-polnische Projekte von Theaterworkshops angefangen über ökologische Projekte zwischen den Schulen bis zu Hockeyspielen auf Rasen. Für die Veranstalter dieser Treffen - Lehrer, Pädagogen und Animateure - führt die Organisation Schulungen, Konferenzen sowie Seminare durch und veröffentlicht Publikationen. Diese Organisation wurde am 17. Juni 1991 von den Regierungen Polens und Deutschlands parallel zur Unterzeichnung des Nachbarschaftsvertrags gegründet. Seit Beginn ihrer Existenz und Dank ihrer Unterstützung fanden mehr als 70.000 Projekte statt, an denen über 2,7 Mio. Teilnehmer aus beiden Ländern teilgenommen haben.

Für nicht weniger Emotionen sorgte die Verleihung der Brücken des Dialogs für die Tätigkeit in der Region.

In der Kategorie Institutionen gewann den Preis Ilona Wochnik-Kukawska, Leiterin der Eichendorffschule in Sollarnia. Den Preis übergaben ihr der Vorsitzende der Oppelner Romas Jan Korzeniowski und der Leiter des Hauses der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit Lucjan Dzumla.

- Die Nominierung an sich war schon eine Auszeichnung. Ich bin nun sichtlich gerührt, weil die Generation unserer Schüler am Dialog zwischen den Völkern und den Bewohnern dieser Region bauen wird - sagte Direktorin Wochnik-Kukawska.

In der Kategorie Institutionen waren für den Preis auch das Museum des Neustädter Landes und das Kreismuseum in Neisse nominiert (deren Vertreter erhielten Ehrenurkunden).

Die Brücken des Dialogs in der Kategorie Organisationen erhielt der Verein „Tal der Malapane“ aus Malapane, vertreten durch dessen Vorsitzenden Józef Tomasz Juros. Der Preis wurde vom Rektor der Oppelner Universität Marek Masnyk und der Direktorin des Museums des Oppelner Landes Urszula Zajączkowska überreicht.

- Ich bedanke mich recht herzlich für diese Auszeichnung, zuerst bei den Menschen, die uns für den Preis vorgeschlagen haben“, sagte Juros. - Wir sind erst seit 10 Jahren aktiv. Wir begannen auf der Gemeindeebene mit dem Aufbau des historischen Bewusstseins jener Menschen, die hier seit Generationen leben und jener, die hierher gekommen sind. Wir möchten, dass sie sich alle integrieren. Die Integration wollen wir über den Dialog erreichen.

Die Nominierung und Urkunden erhielten auch der Verein „Lokale Aktivgruppe „Land der Dinosaurier” und der Schlesische Selbstverwaltungsverband.

In der Kategorie Menschen wurden 17 Kandidaten vorgeschlagen. Der Preis ging an den Lehrer der Oppelner Musikschule Hubert Prochota. Die Brücken des Dialogs überreichte ihm Rafał Bartek, Vorsitzender der SKGD, und Krzysztof Zyzik, Chefredakteur der Zeitung „nto“.

- Vor einer Woche bin ich nach Mainz gefahren, weil wir in Mainz und Koblenz gespielt haben. Schon in einem Monat lade ich Sie zum deutsch-polnischen Neujahrskonzert nach Oppeln ein. Dieser Preis gebührt allen Lehrern und den Schülern in beiden Ländern, mit denen diese Lehrer im Alltag arbeiten - sagte Prochota.

Nominiert in dieser Kategorie waren Johanna Lemke-Prediger, Deutschlehrerin, die aus Sachsen gekommen war und seit vielen Jahren im Oppelner Land wohnt. Sie hat viele deutsch-polnische Partnerschaften von Jugendlichen und Erwachsenen initiiert. Der zweite Kandidat für den Preis war Włodzimierz Kierat, Gemeindevorsteher aus Radlau, der erste Kommunalpolitiker, welcher den Mut hatte, in seiner Gemeinde zweisprachige Ortsschilder aufzustellen.

Die Brücken des Dialogs wurden zum dritten Mal verliehen. Das Plebiszit wird vom Haus der Deutsch-Polnischen Zusammenarbeit und dem Marschallamt der Woiwodschaft Oppeln veranstaltet. Für die musikalische Begleitung sorgte das Bläserquintett der Musikschule in Oppeln.

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